1957: Convento dei Cappucchini ***
Günter Wirth kam nach Palermo, weil er auf das Convento dei Cappucchini scharf war. Nach Wikipedia, wo er selbst seit Jahren als Mente tätig war, sollen im Jahr 1534 die Kapuzziner, ein erst kurz zuvor gegrünedeter Reformzweig der Franziskaner, vor den Toren der Stad P ermo ihr erstes Kloster auf sizilianischen Boden gegründet habe. Im Jahr 1599 entschlossen sich die Kapuzziner, um die wachsende Zahl der verstorbenen Brüder aufzunehmen, zu einem Ausheben des Bodens ünter dem Hochalter, um dort ein großes Grabgewölbe anzulegen.
Als die Ordensbrüder die etwa 40 Leichname umbetten wollten, stellten sie fest, daß einige nur wenig Verwesung aufwiesen. Darauf beschloß der Abt, sie als Hochgeschätzte umzubetten und als Momemto Mori (Sei der Sterblickeit bewußt) aufzubewaren, an den Wänden aufzustellen. Bis zum Jahr 1670 diente fortan die neue Kapuzinergruft als Grabstätte. In der Bevölkerung nahm der Wunsch
nach einer Bestattung in der Gruft des Klosters immer mehr zu. Besonders die Angehörigen der palermitanischen Oberschicht bevor- zugten eine Bestattung in den Gewölben des Klosters. Der Konvent konnte sich dem Verlangen nicht lange verschließen, zumal sich viele als Wohltäterdes Klosters zeigten.
Wurden die Leichname nur an der Wand aufgestellt, mußten sie später in Särgen oder sarkähnlichen Kisten gelegt werden. Damit man sie sehen und mit ihnen kommunizieren konte wurde eine Seite mit einer Glasscheibe versehen oder nur mit einem Karnickel-
draht verschlossen. Angeblich sollen bis zu 8000 Leichname in den Gewölben gelegen haben. Aber nach dem Krieg sprach man von etwa 2063 Mumien und von einem Mädchen Rosalia Lombardo, die 1920 gestorben ist, wird berichtet, daß sie noch im zweiten Jahrtausend kaum gealtert war. Günter Wirth, dem ein Mönch bei seinem Besuch 1957 das Lampenlicht ausgeschaltet hatte, sodaß
er sich mang den Mumien zurechtfinden mußte und sich nur nach einem leisen Gesang aus dem Hochaltar orientieren konnte, fand
in einem gläsernen Sarg in dem Raum unter dem Hochalter einen Knaben liegen, der aussah, als hätte er sich gerade zu einem Mittagsschlaf hingegt, so frisch sah er aus. Als Günter Wirth das dem deutschen Konsul in Palermo erzählte, sagte er, daß diese Art der Bestattung der Duce strengstens verboten und unter schwerste Strafe gestellt hatte. Günter solle das niemandem erzählen.
Nach Wikipedia soll 2009 das Geheimnis der Einbalsamierung gelöst worden sein. Danach solle ein gewisser Alfredo Salafia mit der
Mumifizierung der Verblichenen Rosaila Lombardo beauftragt worden sein und dazu eine Mischung aus Gyzerin, Formalin (Formal-dehyd), Alkohollösung mit Salicysäure verwendet haben, was jedenfalls aus seinem Nachlaß hervorgeht.
ENDE (Ferirggestellt am 27.8,2018)