1957: Liparische Inseln (Isole Eolie)
Die Äolischen oder auch Liparischen Inseln (Isole Eolie) liegen im Tyrrhenischen Meer zwischen Korsika und Sizilien. Sie gehören zur Provinz von Messina, ihrer Metropolitanstadt. Ihre Hauptstadt ist Lipari. Nach oben grenzt sich das Ligurische Meer an, nach Süden das Mittelmmer und über die Straße von Messina, der Stretto di Messina, ans ionische Meer. Alle Inseln sind vulkanischen Ursprungs, wobei man zwischen dem Vulcanotyp und dem Strombolityp unterscheidet. Der Inselkomplex hat 8 Inseln: Lipari, Salina,
Vulcano, Stromboli, Filicudi, Alicudi, Panarea und Stromboli. Darüber hinaus noch die Felseninseln Basiluzzo und Strombolicci, die angeblich unbewohnt sein sollen. Günter Wirt behauptet, daß zumindest Strombolicci bewohni ist.
Nach dem Abschied von Estherina und Lipari fuhr die Eglio weiter nach Vulcano. Beim Ausboten auf Vulcano am Porto di Levante
fiel einem gleich der schwefelhaltige Geruch auf.
1957 gab es auf Vulcano noch kein richtiges Hotel, aber eine kleine Absteige. Es gab auch noch keine Straße. Von einem Haus keine Spur. Sie wurde aber bereis von den Griechen und Römern für die Heilkraft der mineralhaltigen Schlammbäder geschätz und von Händlern für Obsidan, einem Mittel gegen Angst vor dem Feind. Außerdem war man hinter dem Mineral für Waffenschmiede hinter-
her. Anfang des 18ten Jahrhunderts setzte man sogar Srafgefangene für den Abbau von Schwefel in den Berwerken ein. Die Nah-
rungsmittel und Wasser mußten per Schiff herbeigeschafft werden. Es gab weder Quellen noch Bäche auf der Insel.
Die Insel hat zwei Berge, den 800 m über dem Wasserspiegel liegenden Monte Aria und seinen Nebenberg, den Monte Saraceno mit
481 m.Wenn man über den schwarzen Bimstein-Sandstrand am Porto Ponente lief mußte man sich beeilen, wollte man sich nicht die
Fußsolen verbrennen . Beim Baden im Wasser mußte man aufpassen. An einer Stelle war es nur warm, an einer dicht daneben aber
glühend heiß.
Der letzte große Vulcanausbruch fand am 3.Juli 1888 auf Vulcanello statt und dauerte bis 1890. Der Regisseur Roberto Rossolini
ließ sich dadurch anregen und drehte mit Ingrid Bergmann einen Spielfilm, den er ´Stromboli´ nannte . Günter Wirth´s Freund, der Sindaco Dorino Cinquotta von Stromboli ärgert sich ständig darüber. Hatte Roberto Rossolini Angst vor Stromboli, wo doch für sein
Personal genug leere Häuser leer standen?
Die wenigen Touristen konnten sich vor dem Vulcanauabruch retten, die Strafgefangenen zuerst auch, als sie sich auf höher gele-
gene Gebiete retteten. Aber schleißlich sollen alle umgekommen sein.
Von Vulcano fuhr die Eglio nach Sromboli. Der gleinamige Vulkan , der von weitem wie eine Kugel aussieht und ca. 950 m über den Meeresspiregelist in die Höhe schießt, ist vom Typ her ein Stratos- oder Schichtvulan, der ständig aktiv ist. Die feurige Lavaströme
fließen vom Krater bis ins Meer hinein. Diese Feuerrutsche (Sciara del Fucio) liegt an der Nordwestseite der Insel.
Stromboli hat zwei Ortschaften, Ginostra an der Südwestküste, auf dessen Gebiet es noch Rebenanbau und Olivenhaine gibt. An- sonsten ist die Insel karg und Lebensmittel nebst Wasser müssen per Schif zur Insel gebracht werden. Der größere Ort ist aus ver-
schiedenen Teilen entstanden. Scari, San Vincenzo, Ficogrande, Pescità und San Bartolomeo wuden zusammen gefaßt und im Nord-
osten zu Stromboli. Die Insel Stromboli ist eine ehemalige Kolonie der Griechen in Unteritalien und hieß Stronglie (Die runde Insel).
Beide Orte haben keinen Hafen und die Schiffe müssen zum Entladen von Passagieren und Gütern auf der Rede ankern. Das Was-ser wurde noch 1957 durch einen Schlauch in eine unterirdische Zisterne gepumt, in der viel Ungeziefer herumschwamm. Touristen, die sich noch nicht aklimatisiert hatten, erkrankten schnell an der Stomaco di Stromboli (Bauchweh von Stromboli).
Nach Wikipedia sollen Roberto Rossilini und Ingrid Bergmann auf der Insel geweilt haben, was Günter Wirth bezweifelt. Jedenfalls wurde das Melodrama ´Stromboli´ nicht hier, sondern auf Vulcano gedreht.
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Nicht ganz 2 km nordöstllich ragt ein kleiner angeblich unbewohnter Felsen steil aus dem Meer empor, was er auch bezweifelt. Der Strombolicchio war 1957 bewohnt. Den Leuchturm gab es schon lange, einige Häuser auch.
Die Eglio näherte sich der Südwestküste Strombolis und nach einige Zeit konnte man Ginostra und sogar die Ruine der alten Mühle
von Stromboli ausmachen.
Für Günter Wirth war der Blick auf Sromboli ein Wiedersehen, denn er hatte in Stronboli zwei Jahre zuvor einige Zeit gewohnt und gemalt. (siehe Blog 1955 Stromboli !). Die Eolio fuhr also nur an Stromboli vorbei.
ENDE (Fertiggestellt am 23.8.2028)