1936: Ruder-Club Nordstern'''
Die Familien von Otto und Heinrich Wirth waren Mitglieder im Ruder-Club Nordstern in Tegel. Ebenfalls Günter Wirths Cousin "Heini". Sein Taufpate war Heinrich Wirth, der auch Taufpate von Helga Wirh wurde,
Otto und Heinrich Wirth hatten sich gemeinsan ein schönes Sportruderboot gekauft, das als Einer mit (Steuermann) bzw. Zweier ohne (Steuemann) gerudert werden konnte und regattafähig war.
Als Charlotte Wirth, die Mutter von Cousine Helga, geboren wurde und sich mit Otto Wirth verheiratete, schenkte ihr Heinrich Wirth seinen Anteil am Boot und ruderte selbst nicht mehr. Dafür ruderte Onkel Otto Wirth immer und nahm seine Frau Charlotte alls Steuermann mit. Als Ihre Tochter Helga Wirth 1930 geboren wurde, mußte auch sie nun mit ins Boot. Sie wurde als "Kielschwein" auf den Boden zwischen ihre ausgestreckten Beine gesetzt mit Blickrichtung auf den Vater Otto. Helga hatte nie einen Schwimm-
gürtel um, was heute nicht mehr sein darf. Nach etwa zwei Jahren mußte Otto Wirth aus gesundheitlichen Gründen die Ruderei aufgeben. Da Helga Wirth kein Interesse an der Ruderei hatte, kam das Boot in das Erdgeschoß des Ruderclubs und setzte Staub an. Als sie erwachsen war und studierte, wurde das Booot schließlich verkauft. Aber auch Günter Wirh hatte für den Rudersport kein Interesse. Er war zwar als Kind immer mit den Eltern im Club und hatte dort auch seine ersten Bekanntschaften mit dem Wasser des Tegeler Sees. Man wollte ihn wegen seiner Größe für einen Einer ausbilden, aber er hatte andere Interessen. Wenn er mal auf das Wasser wollte, machte es ihm mit einem normalen Boot zum einfachen Herrumpaddeln mehr Spaß.
Heinemann , nur unter diesem Namen war Heinrich ´Heini´ Weber Günter Wirth bekannt, blieb noch weiter Ruderer bis er zum Ar- beitsdient eingezogen wurde und in Gefangenschaft geriet.
Heinemann hatte im Flur des Kolonialgeschäftes von Emma Wirth und Tochter Else Weber in der Nazarthekiirchstraße ein Regal
mit Spielsachen, darunter einen Zigarrenkasten, voll mit flachen Zinnfiguen. Wenn immer Günter Wirth bei Oma Emma war, spielte
er mit ihnen. Oma Emma hatte stets eine saure Gurke für seine linke Hand und eine Wurst für seine rechte.
Helga hatte in ihrem Zimmer ihre Spielsachen und unter anderem einen kleinen herrlich glänzenden Messingkrug und da muß wohl
Günters Liebe zu Miniaturen, die sein ganzes weitere Leben begleideten, erwacht sein. Günter klaute ihr den Krug und behauptete später, ihn in einem Geschäft in der Kaiserein-Augusta-Alle gekauft zu haben, was ihm aber keiner abnahm.
Helga Wirth heiratete später einen Indischen Iinterational tätigen Geschäftsmann Vidia Sager und ging mit ihm nach Indien. Sie hatten zusammen zwei Kindern, einem Sohn Heman und einer Tochter Rosi.
Heinrich und sein Bruder Otto Wirth trafen sich nach dem Krieg mit ihren Familen noch öfters im Ruderclub. Alle Feste und Feiern wurden immer im Club abgehalten, wo Charlotte "Lotte" Wirth weniger Arbeit hatte und der Fußboden zu Hause sauber blieb. Und es war auch billiger, denn die Gäste zahlten beim Gastwirt.
ENDE